
Türkischer Präsident Erdogan will zwischen dem Iran und Israel vermitteln

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Regierung als Vermittlerin in dem Konflikt zwischen Israel und dem Iran ins Spiel gebracht. "Die Türkei ist bereit, eine vermittelnde Rolle für ein sofortiges Ende des Konflikts und die Rückkehr zu Atomverhandlungen einzunehmen", sagte Erdogan nach Angaben seines Büros in einem Telefonat mit dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian am Montag.
In einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin warf Erdogan Israel zugleich vor, mit seinem Handeln die gesamte Region zu gefährden. "Die Gewaltspirale, die mit den Angriffen Israels auf den Iran begann, gefährdet die Sicherheit der gesamten Region", zitierte sein Büro den türkischen Präsidenten. Die "gesetzlose Einstellung" der israelischen Regierung unter Regierungschef Benjamin Netanjahu stelle eine klare Bedrohung für das internationale System dar.
Putin und Erdogan riefen in ihrem Telefonat nach Angaben des Kremls zu einem "sofortigen Ende der Kampfhandlungen" zwischen dem Iran und Israel auf. Jegliche Konflikte, darunter über das Atomprogramm Teherans, könnten einzig und allein über diplomatische Wege beigelegt werden.
Israel hatte in der Nacht zum Freitag einen beispiellosen Großangriff auf den Iran gestartet, Atomanlagen und militärische Einrichtungen des Landes bombardiert und zahlreiche ranghohe Militärs getötet. Der Iran reagierte mit Vergeltungsangriffen und attackiert Israel seitdem mit Raketen und Drohnen.
Erdogan hatte sich auf internationaler Bühne zuletzt häufiger als Vermittler präsentiert. So empfing er etwa mehrmals Vertreter der Ukraine und Russlands in der Türkei zu Gesprächen über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine.
O.Gauthier--SMC