
EM-Gold am Sprung: Turnerin Schönmaier triumphiert erneut

Nächster Gold-Coup für das deutsche Turnen bei der Heim-EM in Leipzig: Karina Schönmaier hat sich im Einzelfinale am Sprung zur neuen Europameisterin gekürt. Schönmaier kam mit ihrer Übung am Freitagnachmittag auf 13,983 Punkte. Damit setzte sich die 19-Jährige vor Walentina Georgiewa (Bulgarien, 13,900 Punkte) und Lisa Vaelen (Belgien, 13,666) durch. Das letzte und bislang einzige EM-Gold am Sprung für den Deutschen Turner-Bund (DTB) bei den Frauen hatte Oksana Chusovitina 2008 geholt.
Für Schönmaier, die in Chemnitz trainiert, ist es einen Tag nach der mutmaßlich schweren Verletzung ihrer Teamkollegin Helen Kevric bereits die dritte Medaille bei den Kontinentalmeisterschaften. Am Montag hatte die gebürtige Bremerin mit der deutschen Mannschaft Silber gewonnen, am Mittwoch wurde sie gemeinsam mit Timo Eder Europameisterin im erstmals ausgetragenen Mixed-Teamfinale. "Natürlich ist es fast legendär, dass wir die ersten sind, die diesen Wettbewerb gewonnen haben", sagte Schönmaier danach. Die Teilnahme am Einzelfinale im Sprung hatte sie sich als Beste der Qualifikation gesichert.
Am Samstag tritt Schönmaier auch in der Medaillenentscheidung am Boden an. Ursprünglich wäre sie auch in der Mehrkampfentscheidung am Donnerstag dabei gewesen, doch Frauen-Cheftrainer Gerben Wiersma hatte ihr nach dem Mixed-Teamfinale kurzfristig eine Wettkampfpause verordnet und stattdessen Janoah Müller ins Rennen geschickt. Während Müller auf Rang 20 kam, verletzte sich Kevric gleich am ersten Gerät am Sprung bei der Landung, der Wettkampf wie auch die restliche EM war für sie damit beendet. Wiersma sprach danach von einer "Kniescheibenbandverletzung", Kevric wurde zunächst ins Krankenhaus gebracht.
In ihrer sportlichen Heimat Stuttgart soll die 17-Jährige laut Wiersma eine genauere Diagnose erhalten. "Ich bin sehr traurig, dass es so endet", hatte der Coach nach dem Wettkampf gesagt, "ich hoffe, dass es nicht wirklich schlimm ist und es keine sehr lange Erholungszeit benötigen wird." Kevric hätte sowohl im Mehrkampf als auch im Stufenbarrenfinale am Freitag zu den Medaillenanwärterinnen gehört.
A.Landry--SMC