
Investitions-Initiative soll Deutschland "auf Wachstumskurs bringen"

Die Unternehmensinitiative "Made for Germany" soll nach Angaben der Initiatoren eine Wirtschaftswende in Gang setzen. "Als Allianz vieler führender Unternehmen wollen wir im Schulterschluss mit der Politik dazu beitragen, Deutschland und damit auch Europa auf Wachstumskurs zu bringen", sagte der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, dem "Handelsblatt" vom Montag. Das könne auch zu einem Stimmungsumschwung im Land beitragen.
Siemens-Chef Roland Busch sagte der Zeitung, in der Politik sei "der Mut für strukturelle Veränderungen" nötig, "da müssen unbedingt große Schritte folgen". Nötig seien aber auch Firmen, "die an den Standort glauben und investitionsbereit sind". Beides müsse schnell zusammenkommen, "um Schwung zu entwickeln".
Zu der branchenübergreifenden Initiative haben sich laut "Handelsblatt" 61 Unternehmen und Investoren zusammengeschlossen. Sie haben demnach zugesagt, innerhalb der kommenden drei Jahre 631 Milliarden Euro in den Standort Deutschland zu investieren. Vertreter der Initiative sind am Montag bei Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Kanzleramt zu Gast.
Sewing und Busch haben die Initiative mit ins Leben gerufen. Bei den zugesagten Milliarden handelt es sich laut Busch über "frisches, aber auch über bereits zugesagtes Kapital". Es sei aber nicht der entscheidende Punkt, dass längst geplante Investitionen noch einmal präsentiert würden. "Es ist doch positiv zu werten, wenn Unternehmen zugesagtes Kapital bestätigen und sich zum Standort bekennen. Wir beklagen uns doch regelmäßig darüber, dass Kapital abwandert. Wir sehen hier gerade eine echte Trendwende", sagte er dem "Handelsblatt".
Sewing berichtete in dem Interview, Investoren aus anderen Ländern schauten sehr "aufmerksam" auf die Initiative. "Die sagen sich: Wenn die deutschen Unternehmen bereit sind, diese Summen in ihr eigenes Land zu investieren, sind wir auch bereit, mehr zu machen."
Der Chef der Deutschen Bank mahnte, die Bundesregierung müsse die Genehmigungsprozesse "massiv beschleunigen", damit das angekündigte Geld auch tatsächlich investiert werde. "Wenn es Jahre dauert, bis ich die Genehmigung für einen Standort erhalte, dann wird es diesen Teil der Investitionssumme in dem Zeitraum natürlich nicht geben", sagte er der Zeitung.
Busch betonte, nötig seien auch Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel. "Wir benötigen alle Hände an Deck. Wir haben hier beispielsweise ein großes Potenzial bei Menschen, die arbeiten könnten, aber noch nicht dürfen." Zudem müsse die Regierung die Digitalisierung beschleunigen.
T. MacDonald--SMC