
Familienstreit beigelegt: Murdochs Sohn Lachlan behält inhaltliche Kontrolle

Die Kinder von US-Medienmogul Rupert Murdoch haben ihren Streit beigelegt: Der älteste Sohn Lachlan behält - wie vom Vater gewünscht - auch nach dessen Tod die inhaltliche Kontrolle über den Medienkonzern. Das sieht eine am Montag erzielte Vereinbarung vor. Lachlan ist politisch eingestellt wie sein Vater: rechtskonservativ. Er ist Chef der Fox Corporation und damit des US-Senders Fox News.
Rupert Murdoch hatte 2023 die Führung des Unternehmens an den heute 54-jährigen Lachlan abgegeben und verfügt, dass er nach seinem Tod die alleinige Entscheidungsgewalt haben soll. Finanziell blieben auch die Geschwister beteiligt.
Gegen diese Regelung klagten drei von Murdochs Kindern, Prudence McLeod, Elisabeth und James. Elisabeth und James waren lange wie Lachlan als mögliche Nachfolger gehandelt worden.
In der am Dienstag getroffenen Vereinbarung willigten sie und Prudence nun ein, ihre Anteile an den Unternehmen Fox Corporation und News Corporation abzugeben - gegen eine Summe von insgesamt 3,3 Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro), wie "New York Times" und "Washington Post" berichteten.
Zur News Corporation gehören die US-Zeitungen "Wall Street Journal" und "New York Post", die Boulevardzeitung "Sun" in Großbritannien und die australische Tageszeitung "The Australian".
Murdoch hatte für seine Nachfolge einen Trust aufgesetzt; ursprünglich waren die vier Geschwister Lachlan, Prudence, Elisabeth und James damit zu gleichen Anteilen erbberechtigt. In den letzten Jahren sorgte sich Murdoch jedoch zusehends um die politische Ausrichtung des Senders Fox nach seinem Tod - Elisabeth und James vertraten gemäßigtere politische Ansichten als Lachlan. James hatte bei den US-Präsidentschaftswahlen 2024 die Kandidatin der Demokraten, Kamala Harris, unterstützt.
Nach den nun vereinbarten neuen Regeln sind die Erbberechtigten des Trusts Lachlan und seine jüngeren Schwestern Grace und Chloe. Laut "New York Times" und "Washington Post" laufen die Regeln 2050 aus.
Murdochs Unternehmen sind milliardenschwer: Fox Corporation machte im Geschäftsjahr bis Ende Juni 2025 einen Nettogewinn von knapp 2,3 Milliarden Dollar und einen Umsatz von 16,3 Milliarden Dollar. News Corporation verzeichnete einen Nettogewinn von 1,18 Milliarden und einen Umsatz von 8,45 Milliarden Dollar.
Der Familienstreit im Hause Murdoch gilt als "Vorlage" für die US-Serie "Succession", in der es um die Roys geht, Besitzer eines weltweiten Medienimperiums.
A.Desjardins--SMC