Gut die Hälfte der Beschäftigten erhält Weihnachtsgeld - Männer öfter als Frauen
Gut die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland erhält in diesen Wochen Weihnachtsgeld. Bei Beschäftigten mit Tarifvertrag beträgt der Anteil 77 Prozent, ohne Tarifvertrag sind es 41 Prozent, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung am Mittwoch mitteilte. Die Höhe der Zahlung variiert demnach zwischen 250 und mehr als 4200 Euro.
Das WSI führt alljährlich eine Online-Umfrage durch, an der sich zwischen Oktober 2024 und September diesen Jahres mehr als 58.000 Menschen beteiligten. Sie ist laut dem Institut nicht repräsentativ, erlaube aber aufgrund der hohen Fallzahlen "detaillierte Einblicke in die Arbeitswelt". Demnach bekommen mit 51 Prozent aller Beschäftigten etwas weniger die Zusatzzahlung als im vergangenen Jahr.
Das Statistische Bundesamt hatte im vergangenen Jahr mitgeteilt, dass knapp 86 Prozent aller Beschäftigten mit Tarifvertrag Weihnachtsgeld bekommen. Laut WSI berücksichtigen die Statistiker aber auch alle Jahressonderzahlungen mit Auszahlung im November oder Dezember.
Den WSI-Zahlen nach erhalten Männer etwas häufiger Weihnachtsgeld als Frauen, was statistisch mit der höheren Teilzeitquote von Frauen zusammenhängt. Beschäftigte in Westdeutschland haben wegen der dort deutlich höheren Tarifbindung zudem bessere Chancen auf die Zusatzzahlung als in Ostdeutschland.
Die Höhe der Zusatzzahlung variiert von Branche zu Branche. Mit 250 Euro fällt sie in der Landwirtschaft in Bayern am niedrigsten aus. Die chemische Industrie in Nordrhein-Westfalen zahlt mit 4235 Euro am meisten. Über hohe Zahlungen können sich auch Angestellte in der Energieversorgung in Nordrhein-Westfalen, in der Süßwarenindustrie in Baden-Württemberg, in der westfälischen Textilindustrie, bei Privatbanken und der Deutschen Bahn freuen.
O.Ouellet--SMC