
Formel 1: Oakes tritt bei Alpine ab, Briatore wieder Teamchef

Beben beim Formel-1-Rennstall Alpine: Teamchef Oliver Oakes (37) hat seinen sofortigen Rücktritt erklärt, Urgestein Flavio Briatore (75) übernimmt bis auf Weiteres die Aufgaben des Briten und bleibt zudem Chefberater des Teams. Das teilte Alpine am Dienstagabend mit. Ohnehin hatten die Franzosen zuletzt im Fokus gestanden: Seit Wochen wird über einen anstehenden Fahrerwechsel spekuliert, der wohl vor dem kommenden Grand Prix in Imola (18. Mai) stattfindet - Jack Doohan soll sein Cockpit an Franco Colapinto verlieren.
Über einen möglichen Zusammenhang mit dieser Personalie mutmaßten internationale Fachmedien am Dienstag gleich nach Bekanntgabe des Abtritts von Oakes. Das Team machte indes keine Angaben über Beweggründe, weitere Äußerungen werde es nicht geben. Oakes hatte den Posten als Alpine-Teamchef erst im Sommer 2024 angetreten.
Der 37-Jährige hatte die Gerüchte über das Aus für Doohan noch im April entschieden zurückgewiesen. Der Australier hatte Mick Schumacher im Rennen um das Cockpit vor der Saison ausgestochen, fuhr an bislang sechs Rennwochenenden aber keine Punkte ein und war auch im Teamduell mit Pierre Gasly klar unterlegen. Colapinto hatte im Vorjahr bei Williams bewiesen, dass er in der Formel 1 wettbewerbsfähig ist. Bei Alpine ist der Argentinier derzeit Ersatzfahrer.
Die Rochade an der Spitze des Rennstalls bringt indes auch ein bemerkenswertes Comeback: Briatore, einstiger Wegbegleiter Michael Schumachers bei Benetton, bekleidet erstmals seit 16 Jahren wieder einen Teamchef-Posten. Seit dem vergangenen Sommer war er bereits Alpine-Berater, es war damals seine Rückkehr in die Formel 1 nach 15 Jahren.
Briatore hatte das Team aus Enstone bereits unter den Namen Benetton und Renault geführt, 2009 zog er sich infolge der Crashgate-Affäre aber zurück, wenig später wurde er mit einer Sperre belegt: Beim Großen Preis von Singapur 2008 hatte Nelson Piquet jr. auf Anweisung der Teamleitung einen Unfall gebaut, um dem zweiten Renault-Piloten Fernando Alonso den Sieg zu ermöglichen. Briatore wehrte sich vor Gericht gegen seine Sperre auf unbeschränkte Zeit und erhielt Recht, später einigten sich der Italiener und der Weltverband FIA außergerichtlich.
M.Johnston--SMC