
Erfolg in Spanien: Weltmeister gewinnen vorletzten EM-Test

Den Europameister bezwungen, viel Selbstvertrauen getankt: Die deutschen Basketball-Weltmeister nähern sich sechs Tage vor Turnierstart immer mehr ihrer EM-Form. Beim "Heimspiel" des neuen Bundestrainers Àlex Mumbrú gewannen die Deutschen am Donnerstag ihr vorletztes Testspiel gegen Spanien in Madrid dramatisch mit 106:105 (45:38) nach Verlängerung. Nach den jüngsten wackligen Auftritten scheinen die Weltmeister genau rechtzeitig in Tritt zu kommen.
Kapitän Dennis Schröder führte die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) in der spanischen Hauptstadt mit 26 Punkten an, Franz Wagner kam auf 19 Zähler. Nach der 81:91-Niederlage gegen den Goldfavoriten Serbien am vergangenen Wochenende im Finale des Supercups in München zeigte die Mumbrús Mannschaft eine deutliche Leistungssteigerung und die wohl stärkste Vorstellung des bisherigen Sommers.
Nach dem vierten Sieg im fünften Test steht am Samstag (19.00 Uhr/MagentaSport) in Köln die EM-Generalprobe an - erneut gegen die Spanier. Danach starten das Mumbrú-Team am 27. August gegen Montenegro in die Gruppenphase im finnischen Tampere. Vorher muss der Coach jedoch noch zwei Spieler aus dem erweiterten 14er-Kader streichen. Nelson Weidemann, Leon Kratzer, aber auch der in Spanien weiter verletzt fehlende David Krämer sind Kandidaten.
In Madrid setzte Mumbrú, einst als Spieler mit Spanien Welt- und Europameister, auf die Starting Five, die auch in Tampere starten könnte, aus Schröder, Andreas Obst, Wagner, Johannes Voigtmann und Daniel Theis. Letzterer war nach einer Blessur behutsam aufgebaut worden und stand erst zum zweiten Mal in der Vorbereitung auf dem Feld, wobei der Center gerade offensiv etwas Anlaufzeit benötigte.
Gegen die Spanier, nach dem Abschied der goldenen Generation um Sergio Llull, Rudy Fernandez und Co. ohne die ganz großen Stars, startete Deutschland stark. Aus einer hervorragenden Defense heraus zeigten Schröder und seine Mitspieler phasenweise, dass sie das schnellere Spiel Mumbrús immer mehr verinnerlichen, mehrfach punkteten die Gäste aus der Transition. Obwohl der Dreier nicht fallen wollte und die Deutschen sich einige Turnover zu viel leisteten, ging es mit einer verdienten Führung in die Halbzeit.
Nach der Pause trafen beide Teams ihre Würfe viel besser als noch im ersten Durchgang, wie schon vor der Halbzeit trugen Wagner und Schröder die deutsche Offensive. Kurz vor Ende des dritten Viertels brachte der frühere NBA-Profi Willy Hernangómez die Spanier jedoch auf vier Punkte (76:72) heran. Obwohl Deutschland immer mal wieder leicht davonzog, ließ Spanien nie ganz abreißen. So auch im vierten Abschnitt, als Hernangómez die Gastgeber 39 Sekunden vor dem Ende in die Verlängerung brachte. Dort ging der Weltmeister erneut durch Dreier von Obst und Isaac Bonga schnell in Führung, zitterte sich auch dank eines späten Korblegers von Schröder aber letztlich zum Sieg.
V.Jackson--SMC